Stolpersteine in Hameln

Namen und Schicksale

 

Familie Hammerschlag – Emmernstraße 28

Berta Hammerschlag

Berta Hammerschlag, geb. Haas, wurde am 1. Mai 1866 in Rahden in Westfalen geboren. Sie heiratete den Kaufmann Louis Hammerschlag. Spätestens 1895 zogen die Eheleute nach Hameln und eröffneten hier ein Kleidergeschäft.

Nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahre 1935 führte Bertha zusammen mit ihrem Sohn Hermann das Geschäft weiter. Es war inzwischen in die Emmernstraße 28 verlegt worden. Trotz der Boykotte der Nationalsozialisten war es gelungen, das Geschäft offen zu halten.

Am 9. November 1938 wurde das Geschäft geplündert und anschließend geschlossen.

Nach dem erzwungenen Verkauf des Hauses musste Bertha mit ihrem Sohn Hermann und seiner Familie in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 ziehen.

Bertha Hammerschlag wurde am 23. Juli 1942 von Hameln aus über Hannover-Ahlem in das Altersghetto Theresienstadt deportiert. Dort starb sie, 76 Jahre alt, am 1. Januar 1943.

 

Der Text des Stolpersteins für Berta Hammerschlag lautet:

HIER WOHNTE
BERTHA
HAMMERSCHLAG
GEB. HAAS
JG. 1866
DEPORTIERT 1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 1.1.1943

 

Hermann Hammerschlag

Hermann Hammerschlag wurde am 18. März 1897 in Hameln geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Louis Hammerschlag und dessen Ehefrau Bertha Hammerschlag, geb. Haas.

Im Jahre 1934 heiratete Hermann Hammerschlag Bianka Nochem. Er hatte mit ihr eine Tochter.
Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1935 führte der Sohn zusammen mit seiner Mutter das Kleidergeschäft in der Emmernstraße 28 trotz der Boykotte weiter.

Am 9. November 1938 wurde das Geschäft geplündert und anschließend geschlossen.

Am selben Tag nahm die Hamelner Polizei Hermann Hammerschlag zusammen mit anderen jüdischen Männern aus Hameln in „Schutzhaft“ und sperrte ihn in das Gefängnis des Amtsgerichts. Anderntags wurde er in das Gestapo-Gefängnis Hannover verschleppt und von dort in das Konzentrationslager Buchenwald.
Nach der Rückkehr aus Buchenwald musste er das Haus Emmernstraße 28 verkaufen.

Ende 1939 fand die von der Stadtverwaltung angeordnete  „Umsetzung“ der Familie in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 statt. Die dreiköpfige Familie lebte hier zusammen mit der Hermanns Mutter Bertha in zwei Räumen.

In dieser Zeit musste Hermann Hammerschlag bei einer Gartenbaufirma in Hannover-Herrenhausen Zwangsarbeit leisten.

Am 31. März 1942 wurde der 45jährige Hermann Hammerschlag zusammen mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter aus Hameln über Hannover-Ahlem in das Ghetto Warschau deportiert. Dort oder nach der Verschleppung nach Treblinka wurde er ermordet.

 

Der Text des Stolpersteins für Hermann Hammerschlag lautet:

HIER WOHNTE
HERMANN
HAMMERSCHLAG
JG. 1897
„SCHUTZHAFT“ 1938
BUCHENWALD
DEPORTIERT 1942
GHETTO WARSCHAU
ERMORDET

 

Bianka Hammerschlag

Bianka Hammerschlag, geb. Nochem, wurde am 22. November 1905 in Wongrowitz in der preußischen Provinz Posen geboren.1934 heiratete sie den Kaufmann Hermann Hammerschlag und wohnte seitdem in Hameln, Emmernstraße 28. Die Eheleute hatten eine Tochter, Helene Dina.

Ende 1939 musste die dreiköpfige Familie ihre Wohnung in der Emmernstraße verlassen und auf Anordnung der Stadtverwaltung in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 ziehen. Dort lebte sie zusammen mit der Mutter des Ehemannes in zwei Räumen.

Am 31. März 1942 wurde die 36jährige Bianka Hammerschlag zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter von Hameln aus über Hannover-Ahlem in das Ghetto Warschau deportiert. Dort oder nach der Verschleppung nach Treblinka wurde sie ermordet.

 

Der Text des Stolpersteins für Bianka Hammerschlag lautet:

HIER WOHNTE
BIANKA
HAMMERSCHLAG
GEB. NOCHEM
JG. 1905
DEPORTIERT 1942
GHETTO WARSCHAU
ERMORDET

 

Helene Dina Hammerschlag

Helene Dina Hammerschlag wurde am 28. August 1936 in Hameln geboren. Ihr Vater war der Kaufmann Hermann Hammerschlag, ihre Mutter Bianka Hammerschlag, geb. Nochem. Helene wuchs im elterlichen Hause Emmernstraße 28 auf.

Ende 1939 musste sie zusammen mit ihren Eltern und ihrer Großmutter in das „Judenhaus“ Neue Marktstraße 13 ziehen.

Am 31. März 1942 wurde die fünfjährige Helene zusammen mit ihren Eltern aus Hameln über Hannover-Ahlem in das Ghetto Warschau deportiert. Dort oder nach der Verschleppung nach Treblinka wurde sie ermordet.

 

Der Text des Stolpersteins für Helene Dina Hammerschlag lautet:

HIER WOHNTE
HELENE DINA
HAMMERSCHLAG
JG. 1936
DEPORTIERT 1942
GHETTO WARSCHAU
ERMORDET

 
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