Stolpersteine in Hameln
Namen und Schicksale
Ernst Jahn – Pyrmonter Straße 29



Ernst Jahn Anfang der 1930er Jahre (Foto Slg. Bernhard Gelderblom)
Der am 28. März 2014 für Ernst Jahn verlegte Stolperstein (Foto Olaf Piontek)
Die am 15. Juli 2014 von Anwohnern installierte Informationstafel für Ernst Jahn
(Foto Bernhard Gelderblom)
Ernst Jahn (geboren 1903) wohnte mit seiner Frau und vier Kindern in einem heute abgerissenen Haus Pyrmonter Straße 29. Als SPD-Mitglied war der Friseur nach der NS-Machtübernahme 1933 arbeitslos geworden.
In der Nacht vom 4. zum 5. Februar 1935 lockten SA-Männer Ernst Jahn unter einem Vorwand aus seinem Haus und stürzten den Ahnungslosen in einem brutalen Gewaltakt in die Weserschleuse.
Der Witwe Lina Jahn, geb. Berries, entzogen die NS-Behörden das Sorgerecht für ihre Kinder. Nachdem sie zunächst zwangsweise im Hamelner Waisenhaus untergebracht waren, wurden die Kinder später unter großen materiellen Entbehrungen von den Großeltern aufgezogen. Lina Jahn wurde zur Hamelner Rüstungsfabrik Domag dienstverpflichtet.
Polizei und Justiz vertuschten den Mordfall, der auch nach dem Krieg nicht gerichtlich geahndet wurde. Erst im Mai 2013 ist er der Hamelner Öffentlichkeit bekannt geworden.
Der Text des Stolpersteins für Ernst Jahn lautet:
HIER WOHNTE
ERNST JAHN
JG. 1903
IM WIDERSTAND / SPD
ERMORDET VON SA
5.2.1935
WESERSCHLEUSE