Stolpersteine in Hameln

Namen und Schicksale

 

Ernst Jahn – Pyrmonter Straße 29

 

Ernst Jahn (geboren 1903) wohnte mit seiner Frau und vier Kindern in einem heute abgerissenen Haus Pyrmonter Straße 29. Als SPD-Mitglied war der Friseur nach der NS-Machtübernahme 1933 arbeitslos geworden.

In der Nacht vom 4. zum 5. Februar 1935 lockten SA-Männer Ernst Jahn unter einem Vorwand aus seinem Haus und stürzten den Ahnungslosen in einem brutalen Gewaltakt in die Weserschleuse.

Der Witwe Lina Jahn, geb. Berries, entzogen die NS-Behörden das Sorgerecht für ihre Kinder. Nachdem sie zunächst zwangsweise im Hamelner Waisenhaus untergebracht waren, wurden die Kinder später unter großen materiellen Entbehrungen von den Großeltern aufgezogen. Lina Jahn wurde zur Hamelner Rüstungsfabrik Domag dienstverpflichtet.

Polizei und Justiz vertuschten den Mordfall, der auch nach dem Krieg nicht gerichtlich geahndet wurde. Erst im Mai 2013 ist er der Hamelner Öffentlichkeit bekannt geworden.

 

Der Text des Stolpersteins für Ernst Jahn lautet:

HIER WOHNTE
ERNST JAHN
JG. 1903
IM WIDERSTAND / SPD
ERMORDET VON SA
5.2.1935
WESERSCHLEUSE

 
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