Stolpersteine in Hameln

Namen und Schicksale

 

Georg Reichmann – Alte Marktstraße 52

Georg Reichmann wurde am 12. März 1886 in Kiew geboren. Er war im Ersten Weltkrieg als russischer Kriegsgefangener nach Hameln gekommen und nach Auflösung des Hamelner Kriegsgefangenenlagers hier geblieben.

Georg Reichmann war Schuhmachermeister. Werkstatt und Wohnung befanden sich in der Neuen Marktstraße 35, seit 1931 in der Alten Marktstraße 52.

Am 29. September 1941 nahm die Hamelner Polizei Reichmann in „Schutzhaft“, weil er sich geweigert hatte, einen Judenstern zu tragen. Die Polizei sperrte ihn in das Hamelner Gerichtsgefängnis, um ihn am 1. Oktober an die Gestapo Hannover auszuliefern. Diese verschleppte ihn in das Gestapo-Lager Liebenau (bei Nienburg an der Weser).

Am 15. Dezember 1941 wurde Georg Reichmann über Hannover-Ahlem in das Ghetto Riga deportiert. In Hameln versteigerte das Hamelner Finanzamt seine wenigen Habseligkeiten.

Aus dem Ghetto Riga wurde Reichmann am 9. August 1944 in das KZ Stutthof (bei Danzig) verlegt. Am 16. August 1944 lieferte ihn die SS in das KZ Buchenwald ein. Sein letztes Lebenszeichen aus Buchenwald stammt vom März 1945. Georg Reichmann wurde am 17. März 1945 im KZ Buchenwald ermordet.

 

Der Text des Stolpersteins für Georg Reichmann lautet:

HIER WOHNTE
GEORG REICHMANN
JG. 1886
„SCHUTZHAFT“ 1941
GEFÄNGNIS HAMELN
GESTAPO-LAGER LIEBENAU
DEPORTIERT 1941
RIGA
1944 STUTTHOFF
1944 BUCHENWALD
ERMORDET 17.3.1945

 
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